Diese Ladestation ist etwas Besonderes, denn die Ladestation lädt Autos mit der Energie der Trolleyoberleitung und Bremsenergie auf. Eine einzigartige Innovation in Europa!
Der Geldersche Deputierte Jan Jacob van Dijk und Beigeordneter Geert Ritsema von Arnhem nahmen die Ladestation eigenhändig in Betrieb, indem sie ein Elektroauto mit der Ladestation verbanden, um es aufzuladen. Die Ladestation steht beim neuen Einkaufszentrum Schuytgraaf in Arnhem. Das Netzwerk smart trolley grid Ladestationen wird in den kommenden Jahren mit neuen Stationen in Arnhem und Oosterbeek erweitert.
Die Ladestationen sind im Rahmen des INTERREG-Projekts E-Bus 2020 in motion charging entwickelt worden. Dieses Projekt hat zum Ziel, einen zukunftsfähigen Trolleybus zu entwickeln, wobei auch andere E-Mobiltät Fahrzeuge wie Elektroautos und Fahrräder berücksichtigt werden.
In den Niederlanden ist Arnhem als Trolleystadt bekannt. Neben Arnhem gibt es noch ca. 150 europäische Trolleystädte. Weltweit gibt es sogar mehr als 300 Trolleystädte. Die Trolleybusse in allen diesen Städten haben eines gemeinsam. Sie müssen über die gesamte Route mit dem Oberleitungsnetz verbunden sein, um fahren zu können. Das macht den Einsatz von Trolleybussen wenig flexibel. Das deutsche Unternehmen Vossloh Kiepe GmbH möchte hierfür, zusammen mit der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen und einem Cluster von Unternehmen, eine Lösung finden. Mit dem Projekt „E-bus 2020: In Motion Charging“ setzen sie bei der Weiterentwicklung des Trolleybussystems an. Die Projektpartner entwickeln einen Trolleybus mit Akkus, bei dem das bestehende Oberleitungsnetz als Ladestation genutzt wird. Die Akkus der elektrischen Busse werden während der Fahrt aufgeladen und können, wenn sie das Oberleitungsnetz verlassen, elektrisch mit der Energie aus ihren eigenen Akkus weiterfahren. So können bestehende Linien zu den Außenbezirken verlegt oder verlängert und Busse, die jetzt auf Diesel oder Gas fahren, ersetzt werden. Das Projekt trägt so zu einer Reduzierung des CO2-Ausstosses bei. Daneben wird das Oberleitungssystem der Trolleybusse und evt. auch der Straßenbahnen als „Smart Grid“ eingesetzt. Durch die schnellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektromobilität steigt der Energiebedarf in den Städten. Aus diesem Grund ist die Erweiterung des Energienetzes ein Muss. Die Projektpartner entwickeln daher mit Akkus ausgestattete Ladestationen für elektrische Fahrzeuge. Diese Ladestationen werden an die Trolleyoberleitung angeschlossen. Konkret wird ein System entwickelt und realisiert, um die Bremsenergie von Trolleybussen, die jetzt meistens verlorengeht, in unterirdischen Akkus zu speichern. Aus diesen Akkus werden elektrische Fahrzeuge, öffentliche Beleuchtung und andere Anwendungen mit grüner elektrischer Energie versorgt. Die Systeme werden in den kommenden vier Jahren entwickelt und u.a. in Arnhem und Solingen auch in der Praxis getestet. Bei einem Erfolg des Projekts wird die Technologie ein wichtiges Exportprodukt und weltweit eingesetzt werden.
Die Projektpartner von Vossloh Kiepe GmbH sind die HAN, Gemeinde Renkum, Gemeinde Arnhem, Hermes, Bordbuster, Fransen Technical Services, Venema-tech, Friedrich Hippe GmbH und I+ME Actia GmbH.
Das Projekt wird mit Mitteln des EU-Programms INTERREG Deutschland-Nederland, der Provinz Gelderland und des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW ermöglicht. Das Projekt wird durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal begleitet.