Menschen, die grenzüberschreitend tätig sind, fragen sich, welche Auswirkungen die Beschäftigung oder Erwerbstätigkeit auf Steuern, Krankenversicherung, Rente, Kindergeld und dergleichen hat. Auch Arbeitgeber benötigen Informationen zu ihren Rechten und Pflichten. Oft geht es dabei um ganz praktische Angelegenheiten, aber auch Fragen zu den unterschiedlichen Gesetzgebungen und Regelungen in den Niederlanden und Deutschland kommen auf. „Damit diese Fragen beantwortet werden können, sind entlang der deutsch-niederländischen Grenze bereits einige kooperierende Grenzinfopunkte eingerichtet worden“, erläuterte Euregio-Vorsitzender Hubert Bruls während der Veranstaltung.
„Seit dem 1. Januar 2016 ist auch bei der Euregio Rhein-Waal ein GrenzInfoPunkt angesiedelt. Durch die Eröffnung des GrenzInfoPunktes können Bürger und Unternehmen ab sofort noch besser unterstützt werden“, so Hubert Bruls weiter. Im GrenzInfoPunkt Rhein-Waal arbeiten die folgenden Instanzen zusammen: Euregio Rhein-Waal, SVB – Bureau voor Duitse Zaken, Deutsche Rentenversicherung, UWV, Agentur für Arbeit, DGB und die niederländischen Arbeitnehmerverbände FNV und CNV. „In dieser Zusammenarbeit liegt die Stärke unseres GrenzInfoPunktes“, erklärte Hubert Bruls. „Dank dieses Netzwerks mit Experten können alle Fragen direkt durch den GrenzInfoPunkt beantwortet werden und muss der Grenzgänger nicht alle Instanzen einzeln kontaktieren“.
Erweitertes Dienstleistungsangebot
Mit der Errichtung des GrenzInfoPunkts hat die Euregio Rhein-Waal ihr Dienstleistungsangebot für Grenzpendler und Unternehmer beträchtlich erweitert. Laut Prognose wird der GrenzInfoPunkt jährlich ca. 3750 Anfragen bearbeiten und ca. 1500 Beratungsgespräche führen.
Jeden Monat findet eine Sprechstunde statt, zu der Grenzpendler mit all ihren Fragen bezüglich Rente, soziale Sicherheit und Steuerfragen kommen können. Neu ist, dass ab diesen Monat auch die UWV und die Agentur für Arbeit vertreten sind, um Fragen rundum Arbeitsplatzsuche im Nachbarland zu beantworten. Ebenfalls als neue Partner dabei sind ab März auch die Gewerkschaften FNV, CNV und DGB für Fragen bezüglich Arbeitsverträge, Tarifverträge und Arbeitsvoraussetzungen. Informationen über die Sprechstunde finden Sie unter www.euregio.org.
Des Weiteren können Grenzpendler und Unternehmer jetzt auch von Montag bis Donnerstag Termine für ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren. Ebenso bietet der GrenzInfoPunkt auf Wunsch Sprechstunden außer Haus an, zum Beispiel bei Kommunen oder Betrieben. Der GrenzInfoPunkt ist von Montag bis Donnerstag telefonisch unter 02821-793079 oder per E-Mail unter gip@euregio.org erreichbar.
Daneben entwickelt der GrenzInfoPunkt ein Seminar- und Workshopangebot für Grenzpendler und Unternehmer zu verschiedenen Themen wie soziale Sicherheit, Unterschiede in Arbeitsmarkt und Arbeitskultur.
Und schließlich verfügt der GrenzInfoPunkt über ein großes Partnernetzwerk auf dem Gebiet der Arbeitsvermittlung und können sich die Grenzpendler auch hierfür an den GrenzInfoPunkt wenden. Eine Übersicht aller aktuellen Stellenangebote in der Grenzregion können Interessierte bereits jetzt auf www.euregio-jobroboter.com finden.
Kooperation GrenzInfoPunkte
Selbstverständlich arbeitet der GrenzInfoPunkt Rhein-Waal eng mit den anderen GrenzInfoPunkten entlang der deutsch-niederländisch(-belgischen) Grenze zusammen. So wird im Herbst 2016 eine gemeinsame Website mit regionalspezifischen Informationen für Grenzgänger online gehen und werden verschiedene Broschüren veröffentlicht.
Finanzierung
Der GrenzInfoPunkt wird im Rahmen des INTERREG V A Projektes GrenzInfoPunkt Euregio Rhein-Waal, mit Unterstützung des EU-Programms INTERREG Deutschland-Nederland, des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen und der niederländischen Provinzen Gelderland, Noord-Brabant und Limburg, realisiert.
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