Im vergangenen Jahr belegten die beiden Schülerinnen des Krefelder Gymnasiums am Moltkeplatz den zweiten Platz in der Kategorie ab 9. Klasse. Im Interview verraten sie, wofür sie das Preisgeld in Höhe von 500 Euro verwendet haben, wie ihr diesjähriger Wettbewerbsbeitrag zum Thema „75 Jahre Freiheit“ aussieht und was Freiheit für sie bedeutet.
Warum nehmt ihr am deutsch-niederländischen Schulwettbewerb teil?
Wir beide nehmen gerne an Projekten teil, weil wir dadurch neue Menschen kennenlernen und uns intensiv mit einem Thema auseinandersetzen können. Die Idee zur Teilnahme an diesem Wettbewerb stammt jedoch von unserer Niederländisch-Lehrerin, die uns davon erzählt hat. Danach haben wir uns direkt angemeldet und waren begeistert. Als wir erfahren haben, dass der Wettbewerb erneut stattfindet, haben wir uns sehr gefreut, dass wir noch eine Chance bekommen.
Wie gestaltet sich euer Wettbewerbsbeitrag und wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Unser Wettbewerbsbeitrag ist ein Video. Genau genommen nicht nur ein Video, sondern etwa zehn. Wir haben ein interaktives Quiz erarbeitet. Der erste Teil ist jeweils ein kleines Intro in das Thema und am Ende werden zwei Fragen gestellt. Das Publikum muss sich nun für eine Antwort entscheiden. Am Ende sprechen wir noch einmal das Thema an und erklären, wie man Europa unterstützen kann. Dazu geben wir fünf Tipps. Darauf gekommen sind wir, weil wir uns natürlich zum aktuellen Wettbewerbsthema „75 Jahre Freiheit – Leben in der Grenzregion“ Gedanken gemacht haben und uns zusätzlich überlegt haben, wofür die Euregio Rhein-Waal steht. Ein Quiz, so haben wir überlegt, ist die beste Möglichkeit, anderen Leuten spielerisch etwas beizubringen. Und auch ein interaktiver Teil gefällt uns sehr gut. Jeder, der an diesem Wettbewerb teilnimmt, ist wahrscheinlich ebenfalls der Meinung, dass wir Europa unterstützen müssen. Menschen in unserem Alter wissen aber teilweise nicht wie, daher geben wir ihnen fünf Denkanstöße.
Ihr habt bereits im vergangenen Jahr teilgenommen – und gewonnen! Was habt ihr mit dem Preisgeld gemacht?
Das großzügige Preisgeld haben wir unter uns aufgeteilt. Zunächst einmal haben wir zur Feier des Tages ein Essen in Goch genossen. Den Rest haben wir gespart – vielleicht für ein Studium in den Niederlanden. Wer weiß?
In diesem Jahr steht das Thema Freiheit im Mittelpunkt. Was bedeutet sie für euch?
Als wir über das Thema nachgedacht haben, haben wir uns gefragt, ob wir überhaupt wissen, was Freiheit ist. Natürlich fallen einem direkt Begriffe wie Meinungsfreiheit etc. ein. Aber am Ende sind für jeden andere Punkte wichtig und jeder definiert Freiheit für sich selber. Wir sind in Freiheit aufgewachsen und haben noch keinen Krieg miterlebt. Sind wir in der Position, zu Freiheit etwas zu sagen, wenn wir nichts anderes kennen und es quasi als selbstverständlich ansehen? Trotzdem ist es kein Thema, das vom Tisch ist, wenn wir nur mal einen Blick zu den Uiguren nach China oder zu den Frauenrechten nach Dubai werfen. Da merkt man schon, wie gut wir es hier in Europa haben, dass Freiheit überhaupt nicht selbstverständlich ist und geschützt werden muss. Für uns bedeutet Freiheit, dass wir unsere Meinung sagen, jede Religion respektieren, zu jeder Zeit reisen dürfen, wohin wir wollen, uns anziehen und aussehen wie wir möchten und uns kreativ ausleben können – natürlich nur, solange niemand Schaden davon nimmt.
Wie habt ihr den Workshop im Freiheitsmuseum Groesbeek zu Beginn eurer Projektphase erlebt?
Das Freiheitsmuseum Groesbeek hat uns nochmal die Augen geöffnet. Besonders der simulierte Bunker hat uns beeindruckt. Nicht nur durch Geschichten zu erfahren, wie es sich anfühlt, in einem Bunker auszuharren, sondern selbst darin Platz zu nehmen und die lauten Bomben zu hören, gab uns nochmal einen ganz anderen Einblick in diese Thematik. Auch die Uniformen, Dokumente und Räume zu sehen, bringt einem die Historie viel näher.
Welchen Bezug habt ihr zu den Niederlanden?
Wir beide machen oft Urlaub in den Niederlanden, da wir ja nah an der Grenze wohnen. Wir haben Spaß daran, die Kultur kennenzulernen, Pommes und Bitterballen zu essen und an den Strand zu gehen.