Euregio Rhein-Waal Ehrenmedaille 2020 Marco Cillessen verliehen

15-12/20


Euregio-Vorsitzender Thomas Ahls und Euregio-Geschäftsführer Sjaak Kamps überreichten am Montag, den 14. Dezember die Euregio Rhein-Waal Ehrenmedaille Herrn Marco Cillessen von den Groesbeek Airborne vrienden.

 

Normalerweise findet diese Auszeichnung während des traditionellen Jahresabschlussempfangs der Euregio Rhein-Waal statt, dem rund 250 Vertreter deutscher und niederländischer Kommunen, der Provinzen, des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und Projektpartnern beiwohnen. Leider konnte der Jahresabschlussempfang in diesem Jahr aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen nicht stattfinden und wurde Marco Cillessen zu Hause in Groesbeek mit einem Besuch überrascht.

 

Für den Euregio-Vorsitzenden Thomas Ahls bestand keinerlei Zweifel drüber, dass auch in diesem Jahr die Ehrenmedaille verliehen werden musste: „Corona dominiert dieses Jahr und das ist verständlich, aber wir müssen dennoch nicht vergessen, dass in diesem Jahr mehr passiert ist. 2020 war auch das Jahr, in dem in ganz Europa der Tatsache gedacht wurde, dass es 75 Jahre her ist, dass der Zweite Weltkrieg endete. 2020 ist das Jahr von 75 Jahren Frieden und 75 Jahren Freiheit. Es ist und bleibt etwas ganz Besonderes, aber es ist gleichzeitig auch eine große Leistung, dass wir dieser Ereignisse hier in der Euregio Rhein-Waal inzwischen gemeinsam gedenken können. Dies ist sicher nicht immer selbstverständlich gewesen und der Faktor Zeit hat dabei auch eine wichtige Rolle gespielt, aber es sind Menschen wie Marco Cillessen, die entscheidend dazu beigetragen haben, indem sie die Hand nach den Nachbarn jenseits der Grenze ausstrecken. Sowohl das Ausstrecken der Hand als auch das Ergreifen dieser Hand war nicht einfach. Aus diesem Grund hat der Vorstand beschlossen, die Ehrenmedaille in diesem Jahr an Herrn Cillessen zu vergeben.“

 

Herr Cillessen setzt sich bereits seit 1986 für die Groesbeek Airborne Vrienden ein und hat 2014 im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten rundum 70 Jahre Market Garden die Kontakte zu Deutschland intensiviert. Zu diesem Zeitpunkt fand auch das erste Kennenlernen mit der Geschäftsstelle der Euregio Rhein-Waal statt. Gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern der Groesbeek Airborne Vrienden kam Herr Cillessen ins Haus Schmithausen und bald war der Tisch mit Fotos, Karten, Exceltabellen, aber vor allem mit vielen Ideen übersät, erinnert sich Sjaak Kamps noch gut. Für die Durchführung dieser Ideen wurde damals Kontakt mit Manfred de Haan vom Heimat- und Verschönerungsverein Donsbrüggen aufgenommen. Dies schien eine gute Konstellation zu sein und zwischen Donsbrüggen und Groesbeek gab es außerdem eine wichtige Übereinstimmung. In beiden Orten liegt ein Kriegsgräberstätte. Die jährlichen gemeinsamen Gedenkfeiern rund um Market Garden, Volkstrauertag und der Bombardierung von Kleve sind mittlerweile zu einer wertvollen Tradition geworden.

 

Dies ersten Kontakte führten zu neuen Bekanntschaften, zum Beispiel mit Josef Gietemann aus Kleve und mit der Gemeinde Kranenburg und es entstand ein solides Netzwerk von Gleichgesinnten. Infotafeln, verschiedene interessante Ausstellungen in Rathäusern und Gemeindezentren, Battlefield-Touren, Jugendaktivitäten, sind nur einige Beispiele der Aktivitäten, die Herr Cillessen im euregionalen Zusammenhang ergriffen hat. Besonders außergewöhnlich sind die Anstrengungen, die er unternommen hat, um herauszufinden, wer die beiden alliierten Soldaten waren, die in Kranenburg während Market Garden hingerichtet wurden. Auch dank Marco Cillessen haben sie wieder einen Namen und es wird ihnen, häufig im Beisein ihrer Angehörigen, jedes Jahr in Kranenburg gedacht. Dieses Beispiel ist charakteristisch für die Energie und das Engagement, mit dem sich Marco Cillessen für diese wichtige Periode in unserer gemeinsamen Geschichte engagiert.

 

Marco Cillessen reagierte sehr erfreut und gab an, dass er die Ehrenmedaille nicht nur als persönliche Anerkennung, sondern auch für die Arbeit aller Groesbeek Airborne Vrienden ansieht. Ideen gibt es immer noch reichlich, so lässt er wissen: „Wir sind auf der Suche nach Möglichkeiten, Menschen auch in Corona-Zeiten weiter in unsere Arbeit einzubeziehen und auch die Jugend möchten wir mehr in die Gedenkfeiern einbeziehen, also da kommen sicherlich noch neue Initiativen. Es bleibt wichtig, dass wir hier in der Grenzregion, in Europa dem Zweiten Weltkrieg gedenken, aber auch der langen Periode von Frieden und Übereinstimmungen, die uns verbinden.“

 

Foto: Piet Spanjers


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