EnerPRO: grenzüberschreitende Zusammenarbeit Energiewende

02-01/23


In den vergangenen vier Jahren hat das INTERREG-Projekt EnerPRO die Realisierung und Entwicklung von Produkt- und Prozessinnovationen im Zusammenhang mit der dezentralen Erzeugung und Speicherung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienztechnologien unterstützt.

 

Damit hat EnerPRO auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen KMU in der Euregio Rhein-Waal und darüber hinaus gefördert.

 

Die im Rahmen von EnerPRO umgesetzten Produktinnovationen erzielen einen gemeinsamen Mehrwert in der Region und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Niederlande und Nordrhein-Westfalens.

 

Das EnerPRO-Projekt hat viele großartige Innovationen hervorgebracht. Während der EnerPRO-Abschlussveranstaltung am Montag, den 26. September in Kleve, wurden diese Innovationen vorgestellt. Deutsche und niederländische Unternehmer tauschten sich bei dieser Veranstaltung über ihre EnerPRO-Projektergebnisse und den Mehrwert von EnerPRO aus. Einen Zusammenschnitt dieser Veranstaltung können Sie hier ansehen.

 

In der Euregio Rhein-Waal wurden u.a. folgende Initiativen dank EnerPRO realisiert:

 

24/7 Nature Power

Das in Nijmegen ansässige Unternehmen arbeitete zusammen mit dem deutschen Partner Guspaf aus Xanten an einem Versuch zur Kreislaufentgasung von Binnentankern. Mit dem VentoClean System können die Schiffe ihre schädlichen Abgase mit minimaler Umweltbelastung und ohne Einsatz von Hilfsstoffen ablassen. Die Vorteile sind enorm, da die Dämpfe nicht mehr in die Luft abgegeben werden und die verdampfte Flüssigkeit zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Die Idee ist, dass die Schifffahrt durch die Versorgung mit Landstrom, der aus Restdämpfen erzeugt wird, ihr Ziel der Kreislaufwirtschaft schneller erreichen kann.

 

EScom

Das in Arnhem ansässige Unternehmen Escom arbeitet mit der Waterway Engineering GmbH aus Moers am Projekt PV-TE SKID. Hintergrund dieses Projekts ist, dass in den Niederlanden etwa 10,47 % des gesamten niederländischen Wohnungsbestands zwischen 1906 und 1965 gebaut wurde. Diese Häuser sind hauptsächlich im Besitz von Eigentümergemeinschaften oder Wohnungsbaugesellschaften. Um diese Häuser nachhaltiger zu gestalten, stehen die Parteien vor einer großen Aufgabe. Escom hat ein Basissystem entwickelt, das für diese Art von Häusern geeignet ist. Alle Projekte verwenden PVT-Platten als Basis für die Wärmepumpe. Sie haben ihre eigene Platte mit hoher Leistung und einem guten Preis entwickelt. Die PV-TE-Platte spart etwa 1500 kG CO2 pro Haus. PV-TE ist eine geräuschlose und wartungsarme Quelle für die Wärmepumpe, und das Dach erhält eine Doppelfunktion, indem es sowohl Strom erzeugt als auch als Wärmequelle dient.

 

Sit & Heat

Sit & Heat B.V. aus Nijmegen hat in Zusammenarbeit mit Caisson Elektronik GmbH aus Kleve an der Kreislaufbatterie für dieses Projekt gearbeitet: eine Kombination aus nachhaltiger Lösung und Kreislauffähigkeit und die Möglichkeit, sie in die bestehenden Produkte von Sit & Heat zu integrieren. Diese neue Innovation besteht aus mehreren Funktionen: der Systembatterie, dem Systemcontroller, der Leiterplatte (dem Systemcomputer) und dem Sensor zur Erfassung und Verarbeitung verschiedener Daten. Der innovative Charakter und die Schwierigkeit, alle Komponenten zu einem kreisförmigen Modul zu kombinieren, das in verschiedene Arten von Anwendungen integriert werden kann. Alle Komponenten können erweitert oder ersetzt werden. Das verlängert die Lebensdauer der Batterie und des Sit & Heat-Systems. Am wichtigsten ist, dass alle Rohstoffe so gut wie möglich recycelt werden, unter Sit & Heat Aufsicht.

 

Stanstechniek Gaanderen

Stanstechniek Gaanderen, MTTEnergy aus Kalkar und Jan Putman Beheer B.V. aus Lengel arbeiteten gemeinsam an einem „Konfigurator Energiesystem Solardächer“. In diese Dachlösung sind Solarzellen integriert, die das Erscheinungsbild des Daches schöner und funktioneller machen. Stanstechniek hat ein Bemessungscomputersystem entwickelt, in dem der Verlegeplan und das Erscheinungsbild unter Berücksichtigung der Anordnung der Solarmodule auf dem Dach sowie der Positionen der Fenster, der Dachdurchdringungen und der Außenmaße sofort visualisiert werden. Mit diesem System können Modulteile sofort für die Produktion vorbereitet werden und alle benötigten Materialien werden visualisiert. Das System zeigt dem Nutzer sofort, wie das Dach aussehen wird und wie hoch die Kosten und Einsparungen sein werden. Diese Automatisierung spart eine Menge Zeit. Es wird erwartet, dass die Häuser dadurch schneller energieneutral werden, was wiederum zu einer schnelleren CO₂-Reduzierung führt. Bei dieser Entwicklung wird ein optisch ansprechendes Dach mit PV- oder PVT-Modulen entworfen, die notwendigen Komponenten werden bestimmt und nach Festlegung der möglichen PVT-Module als Wärmequelle einer Wärmepumpe kann der Bauherr mit diesem System seinen eigenen Strom erzeugen und hat gleichzeitig eine Wärmequelle für eine Wärmepumpe. Durch den Einbau des Solar Energy Booster PVT-Systems entstand das ästhetisch ansprechende Energiedach von Stanstechniek. Dieser Solardachkonfigurator wurde entwickelt, um die Energiewende bei Privathäusern zu fördern. Die Funktionsprinzipien wurden getestet und ein Prototyp des Hauses wurde gebaut. Dieses Haus kann auch als Demohaus genutzt werden.

 

Soluxa

Soluxa B.V. aus Nijmegen und die Dachziegelwerke Nelskamp GmbH aus Schermbeck haben eine Machbarkeitsstudie für terracottafarbene Solardächer erstellt. Die Installation schwarzer Solarmodule ist nicht immer möglich und wünschenswert, zum Beispiel auf Denkmälern und in Vierteln mit roten Dächern. Soluxa, ein niederländisches Start-up-Unternehmen, das farbige Solarpaneele entwickelt, und Nelskamp, ein deutscher Hersteller von Dachziegeln, wollen Solarpaneele breiter einsetzbar machen. Dies kann durch die Herstellung von gebäudeintegrierten Solarmodulen geschehen, die durch ihre Form und Farbe so gut wie möglich an das Dach angepasst sind. Versuche haben gezeigt, dass es technisch möglich ist, terracottafarbene Solardächer herzustellen. Diese Studie untersuchte die Nachfrage nach terracottafarbenen gebäudeintegrierten Solarmodulen in Deutschland und den Niederlanden und untersuchte, wie der Markt bedient werden kann. Es liegt auf der Hand, dass sich der Markt für farbige Solarmodule noch immer stark entwickelt. Das Produkt, das Soluxa und Nelskamp anbieten können, hat einen höheren Wirkungsgrad und einen besseren Preis als andere auf dem Markt erhältliche Alternativen. Allein in den Niederlanden und in Deutschland gibt es Hunderttausende von Gebäuden, die keine Solarenergie erzeugen können, weil sie keine Genehmigung für die Installation von Modulen erhalten. Die Nachfrage nach der von diesem Konsortium angebotenen Lösung ist also groß. Es scheint daher wahrscheinlich, dass eine Markteinführung erfolgreich sein wird.

 

Das EnerPRO-Projekt wurde unter anderem durch das EU-Programm INTERREG VA Deutschland-Nederland, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, das niederländische Wirtschaftsministerium und die Provinzen Gelderland, Noord-Brabant und Limburg ermöglicht. Das Projekt wurde durch das regionale Programmmanagement der Euregio Rhein-Waal begleitet.

 

Quelle: EnerPRO: grensoverschrijdende samenwerking op het gebied van energietransitie - Kiemt


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