Projektstart für bessere Gesundheitsversorgung in der Grenzregio

11-07/24


Wie kann sichergestellt werden, dass alle Menschen aus der Grenzregion in der Euregio Rhein-Waal die bestmögliche Gesundheitsversorgung erhalten? Das ist eine zentrale Frage, die in den nächsten drei Jahren in zwei Interreg-Projekten beantwortet wird. Gerne stellen wir Ihnen die genehmigten Projekte vor!

 

Projekt GrenszGlo: abgestimmte Behandlungspfade für Kopf- und Halstumore

 

Tumore im Kopf- und Halsbereich wachsen um wichtige Strukturen wie Nerven und Arterien herum, was die Behandlung dieser Tumore erschwert. Die Symptome und Beschwerden reichen von Kopfschmerzen, Tinnitus, Hörverlust, Schluckbeschwerden bis hin zu Gesichtslähmungen. Angesichts der Seltenheit dieser Erkrankung ist es von entscheidender Bedeutung, zusammenzuarbeiten und von den Erfahrungen der Anderen zu lernen. Ziel des GrenszGlo-Projekts ist es, die wirksamste Behandlungsstrategie zu entwickeln.

 

Um die Qualitätsverbesserung zu fördern, wird ein Personalaustausch zwischen den Kliniken stattfinden. Darüber hinaus werden die Behandlungsergebnisse in den beteiligten Zentren verglichen. Während mehreren Veranstaltungen wird die wünschenswerteste Behandlung erörtert. Auch die Nachsorge der Patient*innen wird eingehend untersucht, und es wird ermittelt, worauf die Patient*innen am meisten Wert legen, um die Nachsorge in der Grenzregion zu optimieren.


Die Projektpartner sind die Akademische Allianz (eine Kooperation zwischen Radboudumc in Nijmegen und Maastricht UMC+) und das Universitätsklinikum Düsseldorf. Auch die Kliniken Maria Hilf GmbH in Mönchengladbach, das Maasziekenhuis Pantein B.V. in Beugen, Rijnstate in Arnhem und das VieCuri Medisch Centrum voor Noord-Limburg in Venlo sind am Projekt beteiligt.

 

BEAT THE RYTHM: telemedizinische Plattform für die Erholung nach einer Herzoperation

 

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und verursacht ein stark erhöhtes Krankheitsrisiko (Herzversagen, Hirninfarkt, Demenz). Es beeinträchtigt auch die Lebensqualität und hat erhebliche Auswirkungen auf den Patienten, die Kosten der Versorgung und die Gesellschaft. Wenn Medikamente nicht ausreichend wirken, wird eine chirurgische Behandlung eingesetzt, um den Herzrhythmus wiederherzustellen. Leider kehrt das Vorhofflimmern bei 25-50 % der Patient*innen innerhalb eines Jahres zurück. In der Euregio Rhein-Waal werden jährlich 1500 Patient*innen mit diesem Verfahren behandelt.

 

Seit kurzem ist bekannt, dass Sport das Risiko eines frühen Todes und einer Erkrankung bei Patienten mit Vorhofflimmern verringert. In der derzeitigen Versorgung spielt Sport für Patienten mit Vorhofflimmern nur eine begrenzte Rolle. Deshalb wollen die Partner des Projekts BEAT THE RHYTHM Sport in der häuslichen Umgebung umsetzen. Im Rahmen dieses Projekts werden grenzübergreifende Kenntnisse, Erfahrungen und Fachwissen ausgetauscht, was zu einer telemedizinischen Plattform für Sport sowie zu einem Fachzentrum für Vorhofflimmern führt. Dies wird eine geringere Krankheitslast und weniger Komplikationen gewährleisten, was zu Kosteneinsparungen und einer geringeren (Arbeits-)Belastung des Gesundheitspersonals führt.

 

Die Partner, die sich hierfür zusammengeschlossen haben, sind das Radboudumc und das Evangelische Krankenhaus Düsseldorf, zusammen mit Rijnstate und der MEDIAN AGZ DÜSSELDORF.

 

Beide Projekte starteten Anfang Juni 2024 und werden im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt. Die Projekte werden mit insgesamt rund 716.000 Euro von der Europäischen Union, der Provincie Gelderland und dem MWIKE NRW kofinanziert.


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