14. April 2025: Es ist offiziell: Die Niederlande und Deutschland machen einen Schritt aufeinander zu in Sachen Besteuerung der Grenzgänger im Home-Office. Die Vereinbarungen, jedoch, sind mit einem Maximum von 34 Tagen im Jahr, die ein Grenzgänger im Home-Office arbeiten darf, unzureichend. Die Euregios entlang der deutsch-niederländischen Grenze werden sich dementsprechend auch weiterhin für bessere Lösungen einsetzen.
Grenzgänger und Home-Office
Seit der Pandemie ist das Home-Office aus unserer Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Doch während ArbeitnehmerInnen, die auch in dem Land wohnen, in dem sie arbeiten, keine steuerlichen Einbußen zu befürchten haben, ist es bei GrenzgängerInnen anders: Die Doppelbesteuerung greift nämlich bereits, wenn der oder die GrenzgängerIn nur 30 Minuten am Tag von zuhause aus arbeitet. Dies gilt dann bereits als „Home-Office-Tag“.
Die Konsequenz?
GrenzgängerInnen werden in mehrerlei Hinsicht benachteiligt; sei es durch einen unflexibleren Arbeitsalltag oder durch eine komplexe und unüberschaubare Besteuerungssituation.
„Ein no go!“, sagen die Euregios entlang der deutsch-niederländischen Grenze, und setzen sich seit dem Ende der Pandemie und den damals geltenden Abkommen für geregelte und dem Arbeitsalltag angepasste Steuerabkommen zwischen den verschiedenen Ländern ihrer Gebiete ein.
Die neue Regelung zwischen den Niederlanden und Deutschland: Fortschritt?
Die Antwort auf diese Frage ist zwiegespalten: Auf einer Seite darf man „ja“ sagen, denn die Länder bekunden mit dieser Abmachung wenigstens den Willen die Situation anzugehen. So werden bis zu 34 Home-Office-Tage pro Jahr möglich, ohne dass darüber statt im Arbeitsland im Wohnland Steuern abzuführen sind.
Auf der anderen Seite, ist klar, dass 34 Tage im Jahr weitestgehend unzureichend sind.
Hubert Bruls, Vorsitzender der Euregio Rhein-Waal: „Dieser Beschluss geht uns natürlich noch nicht weit genug. Jeder der regelmäßig im Home-Office arbeitet, weiß, dass sich dies nur positiv auswirkt, wenn es jede Woche zu geregelten Zeiten geschehen kann. Deshalb begrüßen wir die Absicht beider Länder sich in dieser Sache noch besser abstimmen zu wollen. Die Euregio Rhein-Waal sowie die anderen Euregios entlang der deutsch-niederländischen Grenze werden sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass bald alle GrenzgängerInnen die gleichen positiven Errungenschaften post-Corona genießen dürfen, wie alle anderen ArbeitnehmerInnen.“
Carola Schroer, Mitarbeiterin des Grenzinfopunktes Rhein-Waal, führt dazu aus: „Diese Vereinbarung ist ein erster wichtiger Schritt, um die steuerliche Situation von GrenzgängerInnen nachhaltig zu verbessern und wir werden die weiteren Entwicklungen proaktiv begleiten. Wir sind froh, die Vielzahl der Grenzpendler, die es betrifft, jetzt eindeutig beraten zu können. Gerade in der angespannten Arbeitsmarktlage müssen Hindernisse, im Nachbarland zu arbeiten, abgebaut werden.“